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Neueröffnung Quartiersmanagement in der Nordstadt

Sie wollen Familien helfen

Nord-Holland – Die Arbeitslosigkeit doppelt so hoch wie im Kasseler Durchschnitt. Mehr als die Hälfte der unter 18-Jährigen auf staatliche Leistungen angewiesen. Mehr als 70 Prozent der Bewohner mit einem Migrationshintergrund, viele davon mit Sprachproblemen: Die Nordstadt ist in solchen Belangen traurige Spitze. Das sagte Umut Kaban zur Neueröffnung der renovierten und umgestalteten Räume des Quartiersmanagements Nordstadt an der Holländischen Straße vor zahlreichen Mitstreitern und Gästen.

Kaban ist als Quartiersmanager Teil eines neu aufgestellten dreiköpfigen Teams, das mit einem erweiterten Hilfe- und Beratungskonzept die genannten Probleme des Stadtteils angehen will. Das nun helle, lichte Domizil ist niederschwelliger Anlaufpunkt für Menschen, die sich aus einer schwierigen sozialen Lage befreien wollen.

Das Quartiersmanagement wird von der gemeinnützigen Aus- und Fortbildungsgesellschaft Jafka getragen, hilft Betroffenen bei allen sozialen und rechtlichen Problemen weiter, unterstützt beim Übergang von der Schule in den Beruf oder eine Ausbildung. Es kooperiert dabei eng mit der Stadt Kassel. Diese war bei der Neueröffnung durch den Sozialdezernenten Norbert Wett und die Sozialamtsleiterin Anja Deiß-Fürst vertreten. Jafka wolle den Stadtteil mit seinen Angeboten attraktiver machen, das Wohnumfeld verbessern und gegen das Vorurteil angehen, die Nordstadt müsse man möglichst schnell durchfahren und hinter sich lassen, sagte Jafka-Geschäftsführer Jürgen Haartrumpf.

Kernstück des erweiterten Beratungs- und Betreuungskonzepts im Quartier soll ein Familien-Coaching sein: Die Arbeitslosigkeit in vielen bedürftigen Familien setze sich häufig bei den Kindern fort, weil diese in ihren erwerbslosen Vätern keine Vorbilder hätten. Daher werde man zu den Familien nach Hause gehen, um diese zu motivieren und Chancen aufzuzeigen, sagte Kaban. Vom Sozialdezernenten Wett gab es Lob und die Zusage von Unterstützung. Das Quartiersmanagement helfe, dass Parallelgesellschaften aufgebrochen werden, in denen Landsleute unter sich bleiben. Dieses Problem habe mit dem wachsenden Zuzug von Geflüchteten zugenommen.



Quellenangabe: Hessische Allgemeine (Kassel-Mitte) vom 23.03.2024, Seite 13